Homöopathie

„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt“ (Dr. med. Samuel Hahnemann).
Die Homöopathie wurde von Dr. Hahnemann 1796 als neue Heilmethode der Öffentlichkeit vorgestellt. Sein Lebensziel war es, eine sichere und zuverlässige Heilmethode zu entwickeln, die mit Gewissheit heilen konnte. Die Hilflosigkeit der damaligen Medizin, die ihre Lehre von den Arzneiwirkungen auf vage Beobachtungen und bloße Mutmaßungen stützte und den Kranken oftmals mehr schadete als nützte, war für ihn quälend (vgl. Thomas Genneper/Andreas Wegener, Lehrbuch der Homöopathie Grundlagen und Praxis, Haug Verlag 2. Auflage, S. 5).
Seither wurde seine Methode laufend weiterentwickelt und findet heute weltweit großen Zuspruch. Mit Hilfe der klassischen Homöopathie arbeite ich in meiner Praxis in Graz höchst individuell und ganzheitlich. Es geht nicht darum, einzelne Symptome zu unterdrücken, sodass die Beschwerden nicht mehr sichtbar sind. Vielmehr geht es um eine schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, die sich in Körper, Geist und Seele widerspiegelt.

 

Homöopathie

Die Homöopathie ist eine medizinische Methode, deren Ziel die Ausheilung von Krankheiten ist. Das Grundprinzip der Homöopathie lautet: Ähnliches mit Ähnlichem heilen. Das homöopathische Heilmittel löst unverdünnt beim gesunden Menschen ähnliche Symptome aus, die beim kranken Patienten geheilt werden sollen. Die Krankheitssymptome des Patienten werden mit jenen der Arznei verglichen und sollten möglichst übereinstimmen. Ein Beispiel zur Erläuterung: Bekommt ein Patient einen Ausschlag, der so ähnlich aussieht und schmerzt, als hätte ihn an der betroffenen Stelle eine Biene gestochen, dann wird ein klassischer Homöopath diesem Apis verschreiben, das ist dasjenige homöopathische Mittel, das aus der Biene hergestellt wird.
Die klassische Homöopathie verwendet in der Therapie nur Einzelmittel: zur gleichen Zeit soll nur ein Mittel verabreicht werden, um zu verhindern, dass bestimmte Symptome verschleiert oder verschlechtert werden. Ich verabreiche die Arznei grundsätzlich in Form von Globuli. Insgesamt gibt es über 3000 verschiedene homöopathische Arzneimittel; die meisten stammen aus dem Pflanzen-, Tier- und Mineralreich.
Nicht jede Krankheit ist der homöopathischen Behandlung zugänglich! Operativ zu behandelnde Leiden, schwere Infektionen oder lebensbedrohliche Situationen, hervorgerufen beispielsweise durch Herzinfarkt oder Gehirnblutung, sind primär nicht homöopathisch zu behandeln. Allerdings lohnt sich in den meisten Fällen eine begleitende homöopathische Therapie. Besonders bewährt hat sich die Homöopathie bei Erkrankungen

der Haut
des Magen-Darmtraktes
des Kreislaufsystems
der Atemwege
des Nervensystems
sowie bei
häufig wiederkehrenden Infekten
Allergien
chronischen Schmerzzuständen
hormonellen Störungen
Symptomen nach Operationen und körperlichen oder seelischen Verletzungen
psychosomatischen Leiden
und akuten Erkrankungen.

Manchmal ist es erforderlich, eine schulmedizinische Therapie mit der homöopathischen Heilmethode zu kombinieren. Mein Ziel ist jedoch, immer einen Gesundheitszustand zu erreichen, bei welchem Sie weder schulmedizinische Medikamente noch Globuli einnehmen müssen!
Die Homöopathie kann in jedem Lebensalter – von der Geburt bis ins hohe Alter – helfen. Die klassische Homöopathie ist eine Konstitutionsbehandlung. Was wir oft als Krankheit erfahren, ist in Wirklichkeit ein Versuch des Körpers, Gesundheit wieder zu erlangen. Wird dieser Prozess unterdrückt oder falsch behandelt, kann dies auf tieferer Ebene die Konstitution stören und kann mitverantwortlich für chronische Krankheitsbilder sein. Mit Hilfe der Klassischen Homöopathie soll die aus dem Gleichgewicht gebrachte Konstitution wieder geordnet werden. Wird die Arznei richtig gewählt, regt sie den Körper zur Selbstheilung an. Wenn homöopathische Arzneimittel richtig angewandt werden, kommt es zu keinen dauerhaften Nebenwirkungen. Manchmal ruft die Behandlung eine kurzfristige Verschlimmerung der bestehenden Symptome hervor oder verursacht eine kurzfristige Rückkehr alter Symptome, welche die Heilung begleiten.

Homöopathische Anamnese

Wie jede Art meiner Behandlung geht auch der homöopathischen Therapie eine sorgfältige Anamnese voraus. Bei dem ersten Kontakt, der rund 1,5 bis 2 Stunden dauert, führe ich ein umfangreiches Gespräch mit dem Patienten. Um wirklich helfen zu können, bin ich auf die Offenheit und Mitwirkung meiner Patienten angewiesen. Details des Krankheitsbildes werden herausgearbeitet, um die passende Arznei geben zu können. Wie oben beschrieben, müssen die Krankheitssymptome des Patienten mit jenen der Arznei übereinstimmen, um einen dauerhaften Heilerfolg zu erzielen. Je genauer und detaillierter das Gespräch mit dem Patienten erfolgt, umso schneller kann die passende Arznei gefunden werden. Da die Homöopathie eine ganzheitliche Methode darstellt, sind nicht nur die „klassischen“ Krankheitssymptome wesentlich. Eine Vielzahl von Aspekten der Lebenssituation wie auch Eigenschaften, Vorlieben und Gewohnheiten und bisher Erlebtes sind von Bedeutung: Der Mensch und sein Empfinden der Krankheit stehen im Vordergrund. Von wesentlicher Bedeutung ist auch, wann bzw. unter welchen Bedingungen die Beschwerden schlimmer werden. Selbst Tageszeiten können eine Rolle spielen.
Nach 6 bis 8 Wochen führe ich ein Folgegespräch, bei welchem wir gemeinsam prüfen, ob die Arznei einen Impuls in Richtung Heilung ausgelöst hat. Folgegespräche dauern zwischen 30 und 60 Minuten.
Die Anamnese bei Akutkrankheiten erfolgt meist wesentlich schneller. Wieder ist die exakte Beschreibung der Symptome hilfreich, um einen raschen Heilerfolg zu erzielen. Für eine akute Krankheit beobachten und notieren Sie folgende Details: Art und Häufigkeit der Beschwerden, wenn Fieber besteht – Höhe und Dauer des Fiebers, Hautfarbe, Schweiß, Schlafrhythmus, ev. Auslöser (Wetterwechsel, Schock, Kältereiz etc.) Schmerzbereiche, (fehlender) Appetit bzw. Durst, Allgemeinzustand (Energie, Verdauung, Harn, Atmung, Menstruation, etc.), psychische Befindlichkeit (Ärger, Angst, Trauer, Mutlosigkeit etc.). Auch bereits durchgemachte Erkrankungen, vorangegangene Impfungen etc. sind von Bedeutung. Während bei chronischen Krankheiten oft Geduld bis zur Heilung nötig ist, wirken die Arzneien in Akutsituationen oft sogar wesentlich rascher als schulmedizinische Medikamente. Die Arznei wird schnellstmöglich verabreicht und die Gabe kann bei Bedarf wiederholt werden, ohne einen besonderen Zeitpunkt abwarten zu müssen.
Bei der Behandlung von Kindern bin ich auf die Unterstützung der Eltern angewiesen. Vor allem kleine Kinder können sich noch nicht selber ausdrücken und ihre Symptome objektiv betrachten. Die Eltern müssen daher bei der Anamnese alle Symptome zur Sprache bringen, auch alle offenbar unwichtigen Gefühle und Wehwehchen, sowie Auffälligkeiten im Verhalten. Ist das Kind eher fröstelig, schwitzt am Kopf, ermüdet rasch nach kurzer Belastung, ist es reizbar und nervös, aggressiv. Wirkt es übertrieben oder ist es gleichgültig und spricht kaum. Hat es übelriechende Winde, immer den gleichen Traum, mag es nur Süßes oder hat es großes Verlangen nach Salzigem, Fleisch und Speck. All diese Dinge sind von Bedeutung, da auch bei Kindern immer das Gesamtbild der Erscheinungen wesentlich ist.

Homöopathische Arzneimittel

Gestützt auf die Entdeckung, dass Chinarinde und Malaria gleichartige Erscheinungen hervorrufen, kam Hahnemann zur Formulierung des homöopathischen Grundsatzes: Similia similibus curentur. Dass Chinarinde die Malaria heilen konnte, war eine Erfahrungstatsache; die Heilung beruhte aber nicht auf ihrer anregenden Wirkung, sondern auf der Fähigkeit der Substanz, Symptome gleich der Malaria zu verursachen. Weil Hahnemann Mittel aufgrund der Gleichartigkeit der Symptome von Krankheit und Heilmittel auswählte, erlebte er heftige Verschlechterungen bei den Kranken. Um diese Wirkung zu unterbinden, begann er die Dosierung immer mehr zu verringern und schließlich zu verdünnen und zu verschütteln. Das schrittweise Verdünnen und das kräftige Schütteln werden in der Homöopathie Potenzieren genannt. Neben dem Vorteil, dass Hahnemann auf diese Weise sogenannte Nebenwirkungen ausschloss, wurden auch bisher unzugängliche Stoffe anwendbar: Giftstoffe wie Schlangengift und Arsen verloren ihre tödliche, jedoch nicht heilsame Wirkung. Stoffe, die in ihrer ursprünglichen Form ohne Wirkung sind, wie bspw. Blei oder Kiesel, zeigten als potenzierte Substanz eine kräftige, vielfältige Wirkung.
Die selbstheilenden Mechanismen des Organismus werden erweckt, stimuliert und gleichsam in Bahnen gelenkt. Die Homöopathie führt zur Kräftigung der Konstitution, weil sie den Organismus zur Aktivität anregt (vgl. Frans Vermeulen, Kindertypen in der Homöopathie, Sonntag Verlag, 7. Auflage S 14 f).

Unterschiede in der Homöopathie

Homöopathie wie Hahnemann sie systematisch beschrieben hat, wird klassische Homöopathie genannt. Sie arbeitet ausschließlich nach seinen Regeln und mit Einzelmitteln. Die klassische Homöopathie strebt nach Förderung und Wachrufen heilbringender Reaktionen des Kranken. Sobald dieser Prozess in Gang gebracht ist, setzt man die Medikation ab und wartet, bis die Reaktionen schwächer werden oder sich verändern. Wird während der homöopathischen Behandlung die Konstitution allmählich stärker, werden auch die heilenden Reaktionen länger anhalten, um schließlich zu vollständiger Genesung zu führen.
Von der klassischen Homöopathie sind die klinische Homöopathie und die Komplexhomöopathie zu unterscheiden. Beide sind neuere Formen und haben sich aus der klassischen Homöopathie abgeleitet. Die klinische Homöopathie arbeitet mit niedrigen Potenzen und konzentriert sich allein auf die klinische Diagnose. Die Komplexhomöopathie mengt mehrere homöopathische Einzelmittel, die ein bestimmtes Beschwerdebild beeinflussen können, zu einem Präparat zusammen. Bei beiden Formen müssen die Mittel oft lange und mehrmals täglich eingenommen werden, um Erfolge zu zeigen (vgl. Frans Vermeulen, Kindertypen in der Homöopathie, Sonntag Verlag, 7. Auflage S 17 f).
Ich arbeite rein auf Basis der klassischen Homöopathie, da ich mit dieser Methode die besten Heilerfolge erziele.

Ausbildung

Die Homöopathie darf in Österreich nur von Ärzten ausgeübt werden. Somit haben alle homöopathisch arbeitenden Ärzte eine naturwissenschaftlich fundierte Ausbildung und sind berechtigt, als selbständig praktizierende Ärzte zu arbeiten. Die Ausbildung erfolgt entweder an der Ärztegesellschaft für klassische Homöopathie oder der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin. Der Abschluss der homöopathischen Ausbildung wird durch ein Diplom von der Österreichischen Ärztekammer anerkannt.